Wissenswertes rund um nachhaltige Investments
Investments, die auf einer grundlegend nachhaltigen Orientierung basieren, sind in den letzten Jahren zunehmend wichtiger geworden. Entsprechend geht es nicht allein darum, auf lange Sicht eine gute Rendite zu erziehen, sondern dies auf einer ethisch vertretbaren Ebene zu erreichen. Der Begriff Nachhaltigkeit ist dabei nicht eindeutig gesetzlich definiert, es gibt jedoch eine Reihe von Kriterien, die im Sinne einer allgemeinen Verständigung ein nachhaltiges Investment beschreiben.
Definition nachhaltiges Investment
Bei einer nachhaltigen Geldanlage gibt es ein wesentliches Prinzip. Im Fokus steht nicht allein der Gewinn, sondern vor allem die Art und Weise, wir dieser erwirtschaftet wird. Orientiert am Konzept der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung geht es darum, dass nicht allein die heute vorhandenen Bedürfnisse der Menschen befriedigt werden. Auch die Ressourcen der nachfolgenden Generationen dürfen nicht in Gefahr gebracht werden.
Ob Aktienfonds, Immobilien, Kryptowährungen oder die klassische Altersvorsorge – auf die richtigen Projekte kommt es an. Damit sind alle jene Geldanlagen gemeint, die auf positiven ökologischen, sozialen und ökonomischen Standards basieren, ohne den Raubbau von endlichen Ressourcen voranzutreiben. Ein nachhaltiges Investment ist entsprechend eines, das dem Klima, den Menschen und der Umwelt zuträglich ist und sie im besten Fall nicht nur schützt, sondern nach Möglichkeit auch voranbringt.
Klimadebatte als Hintergrund
Nachhaltige Investments sind ein immer wichtiger werdendes Thema für Einzelpersonen und Unternehmen. Einer der wichtigsten Gründe dafür ist die Klimadebatte, die in den letzten Jahren immer mehr in den Vordergrund rückte. Die deutlichen Auswirkungen des Klimawandels haben dazu geführt, dass der Finanzmarkt seine Produkte zunehmend mehr an die wachsende Nachfrage nach Geldanlagen mit nachhaltigem Fokus anpasst.
Viele Branchen sind entsprechend aufgefordert, ihre Geschäftsmodelle zu überdenken. Hierzu zählen beispielsweise Unternehmen, die ihre Technologien nicht mehr verwenden können, weil sie zukünftig nicht mehr tragbar sein werden. Die Bereiche Kohleabbau oder auch fossile Brennstoffe zählen unter anderem dazu. Anleger haben erkannt, dass nachhaltige Geldanlagen vor diesem Hintergrund die Zukunft sind. Vor allem grosse Investoren fordern Unternehmen dazu auf, Reformen anzustrengen, um sich im Bereich Nachhaltigkeit behaupten zu können und nicht mit Boykotten seitens der Anleger konfrontiert zu werden.
Nachhaltigkeit im Trend
Investoren sind daran interessiert, nachhaltig zu investieren. Es ist längst nicht mehr irrelevant, auf welche Weise sich Geld vermehrt und welche Wirkung es hat. Die Investitionen von heute werden die Zukunft von morgen entscheidend prägen. Dabei ist es zunächst nicht massgeblich, ob die Entscheidung für ein kleines Unternehmen fällt, das bereits alle relevante Punkte in Richtung Nachhaltigkeit erfüllt. Es kann sich auch lohnen, einen grossen Konzern zu unterstützen, der sich gerade erst dazu entschieden hat, seine Standards in sozialer und ökologischer Hinsicht neu aufzustellen.
In jedem Fall ist es sinnvoll, sich vor einer Entscheidung für ein Investment gut darüber zu informieren, wofür ein Unternehmen steht. Vollmundige Versprechungen sind schnell gemacht, relevant sind nur die nachprüfbaren Fakten.
Die ESG-Kriterien als Basis für nachhaltiges Investment
Um erkennen zu können, welche Geldanlagen sich als sinnvolles Investment eignen, haben sich die sogenannten ESG-Kriterien etabliert. Sie beschreiben drei zentrale Bereiche, die für die Nachhaltigkeit von Unternehmen sprechen, beziehungsweise zeigen auf, ob und inwieweit sich ein Unternehmen nachhaltig verhält.
E = environmental (Umwelt)
Die Übernahme von Verantwortung für den Klimaschutz und das damit verbundene ökologische Gleichgewicht ist hier die primäre Aufgabe. Ein lohnendes Investment ist somit immer dann gegeben, wenn ein Unternehmen einen effizienten und schonenden Umgang mit vorhandenen Ressourcen sowie Emissionen zeigt.
S = social (Soziales)
Die Nachhaltigkeit von Unternehmen bezieht sich auch auf sämtliche sozialen Aspekte, darunter der Umgang mit arbeitsrechtlichen Themen, die Verpflichtung, sich nicht diskriminierend zu verhalten, die Einhaltung des Verbotes von Kinderarbeit und auch Diversität bei der Besetzung aller Stellen.
G = governance (Unternehmensführung)
Im Bereich der Unternehmensführung gelten Richtlinien, die auf Diversität bis in die höchsten Positionen des Aufsichtsrates hinein achten und die Massnahmen ergreifen, die sich gegen alle Formen von Korruption und Bestechung wenden.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es nur sehr wenige Unternehmen, die dem Idealbild von Nachhaltigkeit nach diesen Kriterien vollumfänglich gerecht werden. Häufig steht nach wie vor der Profit im Vordergrund. Allerdings schärft sich das Bewusstsein für die Frage, welche positiven ökologischen und sozialen Folgen ein Investment in ein entsprechendes Unternehmen haben wird.
Das passende Produkt
Um zu entscheiden, welches nachhaltige Investment zum persönlichen Bedarf passt, gilt es die individuellen Bedürfnisse an Sicherheiten und Rendite zu klären. Auch das Mass an Nachhaltigkeit, das ein Unternehmen bietet, ist hier ein bedenkenswertes Kriterium. Manche Anleger legen Wert auf ein persönliches Engagement im Bereich Klimaschutz, andere haben eine faire und mitarbeiterorientierte Geschäftspraxis im Fokus.
Die Verbraucherzentrale bietet eine Orientierungshilfe in Form von vier Anlageansätzen. Dabei werden Positiv- und Negativkriterien bestimmt sowie Unternehmen mit besten Bewertungen oder hohem Engagement. Auf diese Weise steht eine grosse Bandbreite an Möglichkeiten zur Verfügung. Interessierte Anleger können entweder bestimmte Branchen im Vorhinein ausschliessen, die nicht den eigenen ethischen Vorstellungen entsprechen oder aber Unternehmen in Erwägung ziehen, die sich durch besonderes Engagement hervortun.
Eventuelle Risiken
Ein nachhaltiges Investment ist eine sinnvolle Entscheidung, die jedoch auch mit einigen Risiken verbunden ist. Immer wieder gibt es Unternehmen, die sich hervorragende Nachhaltigkeitsziele auf die Agenda schreiben, die jedoch einer näheren Überprüfung leider nicht standhalten. Der Fachbegriff hierzu ist Greenwashing und bezeichnet die Strategie, ein Finanzangebot in ökologischer Hinsicht nachhaltiger zu deklarieren als es in der Realität ist. Hier gilt es kritisch hinzusehen und jedes Angebot genau zu prüfen.
Grundsätzlich unterscheiden sich nachhaltige Investments hinsichtlich ihrer Sicherheit nicht von den konventionellen Varianten. Je etablierter ein Unternehmen, desto geringer ist meist das Risiko, allerdings gilt auch hier ein genaues Augenmerk vor einer Entscheidung. Ist eine Firma besonders klimafreundlich und sozial, zeigt sie sich meist auch transparenter in ihrem Verhalten nach aussen. Häufig sind solche Betriebe bekannt für ihr positives und offenes Weltbild und ihr damit verbundenen Werte.